Einheitliche Quarantäneregeln für Schulen
ProSieben
In der Bundesrepublik gibt es aktuell verschiedene Vorgaben für Corona-Fälle an Schulen. Nun soll eine gemeinsame Linie gefunden werden.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) befürwortet einfachere Quarantäne-Regeln bei Corona-Fällen in Schulen, pocht dafür aber auf Schutzkonzepte. In der Regel solle eine Quarantäne von fünf Tagen möglich sein, die dann mit einem negativen Test beendet werden könne, sagte der CDU-Politiker am Montag in Berlin vor Beratungen mit den Länder-Ressortchefs über eine einheitliche Linie. Gelten solle dies zudem nur für "umsitzende" Kinder und nicht die ganze Klasse. Voraussetzung sei aber, dass Grundregeln umgesetzt würden, nämlich Maske tragen im Unterricht, regelmäßige Tests und Lüftungskonzepte. "Dann ist aus unserer Sicht diese alltagstauglichere und gleichzeitig Schutz bietende Lösung möglich", sagte Spahn. So sei es auch in einer Arbeitsgruppe zwischen Ländern, Bund und Robert Koch-Institut (RKI) schon miteinander diskutiert worden. Spahn äußerte sich zuversichtlich, bei den Bund-Länder-Beratungen am Montagnachmittag zu einer solchen gemeinsamen Empfehlung zu kommen. Bislang gehen die Länder bei einer Quarantänedauer von 14 Tagen unterschiedlich damit um, sollte sich in einer Klasse ein infiziertes Kind finden. Teilweise werden nur Sitznachbarn in Quarantäne geschickt, teils ganze Klassen. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sagte, eine große gemeinsame Linie der Länder würde für sehr viel Akzeptanz bei Eltern sorgen. Präsenzunterricht sollte, soweit es gehe, dauerhaft möglich sein. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verteidigte schon geltende Lockerungen bei Quarantäne-Regeln in seinem Land. "Es ist falsch, ganze Klassen 14 Tage in Quarantäne zu schicken, maximal fünf, maximal das Umfeld." Spahn verwies darauf, dass es weiterhin auch Einzelfallsituationen geben werde, in denen Gesundheitsämter vor Ort abweichend vorgingen - etwa je nachdem, wie Kinder sitzen. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin sprach sich für gezieltere Quarantäneregeln an Schulen aus. Bedingung sei eine sorgfältige Kontrolle über Tests, sagte Präsident Jörg Dötsch bei einem Pressebriefing des Science Media Centers. In einigen Ländern werde schon jetzt geschaut, ob nur das infizierte Kind in Quarantäne geschickt werden und der Rest zur Schule gehen könne. Wenn man diesen Weg sorgfältig und kontrolliert beschreite, sei das insgesamt gut.More Related News