Einfacher Bluttest soll Krebs erkennen
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Ein kleiner Piks in den Finger reicht: Mit einem neuen Diagnoseverfahren wollen Forschende vor allem ärmere und abgelegene Regionen der Erde im Kampf gegen Krebs voranbringen. Der Test soll genauso zuverlässig sein wie herkömmliche Methoden, dabei aber deutlich günstiger und leichter in der Anwendung.
Ob Pankreas-, Magen- oder Darmkrebs: Forschende haben ein neues Diagnoseverfahren entwickelt, mit dem sich mehrere Krebsarten identifizieren lassen. Der Nachweis basiert dabei auf Stoffwechselprodukten im Blut, wie das Forschungsteam um Ruimin Wang von der Shanghai Jiao Tong University im Fachmagazin "Nature Sustainability" schreibt. Anders als bei herkömmlichen Verfahren reichten dafür jedoch bereits winzige getrocknete Blutstropfen auf Papier statt mehrere Milliliter flüssigen Bluts in Plastikbehältern, wie es in der Studie heißt.
Das bedeutet: Ein kleiner Piks in den Finger oder in einen anderen Körperteil reicht demnach für den Test vollkommen aus. Das Blut muss zudem weder gekühlt noch vakuumiert und kann mehrere Tage aufbewahrt werden. Die Probengewinnung und -lagerung wird den Forschenden zufolge dadurch enorm erleichtert.
Die eigentliche Diagnose erfolgt schließlich in einem Labor mithilfe eines Massenspektrometers, wie das Team berichtet. Dieses Gerät erkennt selbst geringe Mengen an Stoffwechselprodukten in den Blutproben. Ein Computer gleicht diese anschließend mit zuvor hinterlegten Stoffwechselprofilen von Krebsarten ab. Ein Ergebnis gibt es innerhalb von nur wenigen Minuten. Denn man brauche weder organische Lösungsmittel noch aufwendige Reinigungsschritte, schreiben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Stattdessen würden die Stoffwechselprodukte an anorganische Eisen-Nanopartikel gebunden.
Die Mekong-Region umfasst Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam. Dem WWF zufolge können Forschende in der Region in nur einem Jahr mehr als 230 neue Tier- und Pflanzenarten ausmachen. Darunter sind eine gut getarnte Echse und eine Giftschlange mit langen Wimpern. Doch viele der Arten sind vom Aussterben bedroht.