Einfacher Bluttest erkennt Komplikationen in der Schwangerschaft
DW
In jeder Schwangerschaft kann es zu Komplikationen kommen, beispielsweise zu einer Schwangerschaftsvergiftung. Diese sollen Mediziner mit einer neuen Methode jetzt schon früh erkennen können.
Eine von fünf Schwangerschaften verläuft sowohl für die Mutter als auch für das Kind mit Problemen. Das US-Unternehmen Mirvie hat jetzt einen einfachen Bluttest entwickelt, der durch die Analyse von RNA wichtige Informationen zu Komplikationen geben soll, die unerwartet auftreten können. RNA (Ribonukleinsäure) spielt in unseren Zellen eine zentrale Rolle bei der Bildung von Proteinen, also Eiweißen.
Mit den Ergebnissen eines solchen Tests können Ärztinnen und Ärzte bereits früh eingreifen und möglicherweise die Entwicklung ernsthafter Störungen oder Erkrankungen behandeln bevor diese sich manifestieren. Eine entsprechende Studie dazu erschien am 5. Januar 2022 im Fachmagazin Nature.
Um Aufschluss über mögliche Komplikationen zu bekommen, analysiert Mirvie zehntausende von RNA-Informationen aus dem Blut des Babys und der Mutter sowie aus der Plazenta mit Hilfe von maschinellem Lernen, also mit künstlicher Intelligenz.
Der Bluttest soll die RNA-Informationen aufzeigen, die für Veränderungen während der Schwangerschaft maßgeblich sind. Dazu gehören beispielsweise das Wachstum, die Entwicklung des Babys und der körperliche Zustand der Schwangeren. Bislang könnten nur etwa 20 Prozent aller unerwarteten Komplikationen in der Schwangerschaft vorausgesagt werden, sagt das Unternehmen.
Weitere Informationen, die der Computer bei seiner KI-Bewertung berücksichtigt, sind etwa Daten aus der Anamnese während der Schwangerschaft, aber auch der Body-Mass-Index oder Informationen über die medizinische Vorgeschichte der Schwangeren.