Einführung des Rubel – Moskau treibt Russifizierung in besetzten Gebieten voran
Die Welt
In der Großstadt Cherson zeigt sich, wie der Kreml dauerhaft die Kontrolle über Teile der Ukraine übernehmen will: Russisches Fernsehen läuft dort schon länger, am Sonntag wurde der Rubel als Währung eingeführt. Derweil geht der Kampf um die Evakuierung des Stahlwerks in Mariupol weiter. Ein Überblick.
Mit der Einführung des Rubel als Zahlungsmittel in der ukrainischen Großstadt Cherson treibt Moskau seine Strategie zur Russifizierung von Teilen der Ukraine voran. Wie aus einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums hervorgeht, habe die prorussische Verwaltung der Stadt erklärt, dass eine Rückkehr der Stadt mit ihren etwa 300 000 Einwohnern unter ukrainische Kontrolle unmöglich sei. Russlands Plan sei auf langfristigen Einfluss in der Anfang März eroberten Stadt im Süden angelegt.
„Diese Statements deuten wahrscheinlich auf Russlands Absicht hin, langfristig starken politischen und wirtschaftlichen Einfluss in Cherson auszuüben“, heißt es in dem Bericht des britischen Ministeriums weiter. Eine dauerhafte Kontrolle über die Stadt und ihre Verkehrsverbindungen werde die russischen Fähigkeiten erhöhen, den Vorstoß im Norden und Westen der Ukraine aufrechtzuerhalten sowie die Kontrolle über die Schwarzmeer-Halbinsel Krim abzusichern.