"Einer muss sagen: Laschet, das war's"
n-tv
Wie fühlt man sich als Wahlverlierer? Peer Steinbrück muss es wissen, er war Kanzlerkandidat der SPD, als die Union noch mit Merkel antrat. Auch sein Wahlkampf war nicht frei von Pannen. Acht Jahre später kann er bei Markus Lanz sagen: "Es gibt ein Leben nach der Politik".
Peer Steinbrück hält es für unwahrscheinlich, dass Armin Laschet Bundeskanzler wird. Bei Markus Lanz im ZDF erklärt der ehemalige Kanzlerkandidat der SPD auch, wieso. "Die Union würde Laschet nicht ins Schaufenster stellen bei der Wahl eines Kanzlers, wenn es Jamaika geben würde", sagte Steinbrück. Allerdings glaubt er nicht, dass es überhaupt dazu kommt. "Laschet ist die personifizierte Niederlage der Union", so der ehemalige SPD-Politiker. Doch für die Wahlniederlage sei Laschet nicht allein verantwortlich. Er müsse jetzt alles auf sich nehmen, obwohl 16 Jahre Politik von Angela Merkel die CDU entleert hätten. "Die Union ist ziemlich profillos geworden, und sie hat den Fehler gemacht, noch einen ziemlich profillosen Kandidaten oben draufzusetzen", so die Analyse von Steinbrück.
Steinbrück trat 2013 als Kanzlerkandidat der SPD an. Zwischen 2002 und 2005 war er nordrhein-westfälischer Ministerpräsident und danach Bundesfinanzminister, in seiner Amtszeit hatte er umstrittene Entscheidungen zu verantworten. So hatte er als Finanzminister ein Steuergesetz vorgelegt, das von der Bankenlobby verfasst worden war. Es regelte, dass Cum-Ex-Geschäfte ins Ausland verlagert werden konnten. Das hatte zur Folge, dass Milliarden Euro Steuergelder legal in privaten Taschen versickern konnten.