"Eine Wunde, die niemals heilen wird"
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Christina Clemm hat im Prozess um den Berliner SUV-Unfall als Nebenklägerin die Angehörigen einer Opferfamilie vertreten. Mit ntv.de spricht sie darüber, warum nicht immer die härteste Strafe die größte Genugtuung bedeutet und warum Reue so heilsam ist.
ntv.de: Eine Bewährungsstrafe für den Tod von vier Menschen, macht Sie das als Vertreterin der Nebenklage zufrieden?
Christina Clemm: Die Frage nach der Zufriedenheit ist immer schwierig. In so einem Fall, das hat der Vorsitzende Richter ja auch gesagt, sind die Grenzen eines Gerichtsverfahrens erreicht. Kein Urteil dieser Welt wird jemals aufwiegen, welches Leid der Täter verursacht hat. Es bleibt eine Wunde, die niemals heilen wird. Ein Gericht hat nach nach juristischen Grundsätzen zu urteilen ob die Strafe der Schuld angemessen, die dieser Täter auf sich geladen hat.
Ist sie angemessen?
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.