Eine Kampfansage an den FC Bayern verkneift sich Watzke wohlweislich
Die Welt
Borussia Dortmund ist wieder in Schlagdistanz zu Bayern München. Nach dem hart erkämpften Sieg über den VfB Stuttgart ist der Rückstand zum Tabellenführer wieder auf einen Punkt geschrumpft. Vollmundige Töne in Richtung München gibt es aber nicht. Das hat einen Grund.
Es war die 16. ordentliche Mitgliederversammlung, der Hans-Joachim Watzke als Geschäftsführer von Borussia Dortmund beiwohnte. Doch so zurückhaltend wie am Sonntag hat sich der 62-Jährige dort selten gegeben. „Dies ist nicht die Zeit, große Kampfansagen zu machen“, rief Watzke den knapp 700 anwesenden Mitgliedern zu. Dafür sei die anhaltende Pandemie eine zu große Herausforderung. „Alle anderen 35 Bundesligisten können sich beruhigen“, schloss er seinen Vortrag: „Ich habe kein einziges böses Wort über irgendjemanden verloren.“
Tatsächlich hat Corona den BVB nach wie vor Griff. 116 Millionen Euro Verlust hat der Klub im gesamten Pandemie-Zeitraum zu verzeichnen. Dies konnte lediglich durch eine zurückhaltende Investitionspolitik sowie eine Kapitalerhöhung abgefedert werden. Aktuell ist der börsennotierte Klub wieder schuldenfrei. Die wirtschaftliche Situation sei stabil. „Corona wird uns nicht umschmeißen, aber es fügt uns Wunden zu“, so Watzke.