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Eine „grüne Brücke“ über den Atlantik – Habecks heikle Mission in Washington
Die Welt
Das milliardenschwere Subventionsprogramm der USA macht Europa nervös, die Länder fürchten Wettbewerbsnachteile. Wirtschaftsminister Habeck und sein französischer Amtskollege versuchen in Washington, die Lage zu sondieren. Allein: Ein Druckmittel haben sie nicht.
Es ist das größte Wirtschaftsförderprogramm zur Bekämpfung des Klimawandels in der amerikanischen Geschichte. 370 Milliarden Dollar garantiert der von US-Präsident Joe Biden durch den Kongress gebrachte „Inflation Reduction Act“ (IRA) für Energiesicherheit und den Kampf gegen die globale Erwärmung mit einer besonderen Priorität auf grünen Industrien.
So gibt es beispielsweise 7500 Dollar Steuernachlass beim Kauf eines neuen E-Autos. Die amerikanischen Unternehmen freuen sich auf einen Nachfrage-Boom. Auf der anderen Seite des Atlantiks wird der IRA indes mit Argwohn betrachtet, weil man eine Schwächung der eigenen Wirtschaft befürchtet. Auf die US-Gesetzgebung lässt sich kaum Einfluss nehmen, aber vielleicht bekommt man ja ein Stück vom Kuchen ab, so die Überlegungen in Europa.