Ein Verlust für die gespaltene Gesellschaft
Süddeutsche Zeitung
Fast 800 000 Mitglieder hat der deutsche Sport 2020 verloren - das ist ein Problem, das alle angeht. Denn Vereine haben die Kraft, zu kitten, was die Pandemie auseinanderreißt.
Die Zeichen waren deutlich: Die Jogger-Horden auf den Straßen, die ausverkauften Rennräder in den Geschäften, man hat es kommen sehen. Jeder läuft und tritt für sich allein, und der Rest, so scheint es, hat sich einen Hund angeschafft während der Pandemie. Klar, der innere Schweinehund wird dann nicht auch noch gefüttert, und doch überrascht die Wucht der Zahl: Fast 800 000 Mitglieder hat der deutsche Sport verloren im Corona-Jahr 2020, und es wird weitergehen mit dem Schwund, damit rechnet Alfons Hörmann, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Ein "herber Rückschlag" für Sportdeutschland sei das. Das ist erstaunlich harmlos formuliert.