
Ein Tanz im Angesicht des Todes
Die Welt
Zwei bewegende Filme erzählen vom Aufbegehren Einzelner gegen anonyme Mächte – Militärjunta hier, Kapitalismus da. Die Situation im New Yorker Chelsea Hotel und auf die auf den Straßen von Burma ist natürlich verschieden. Aber vergleichbar sind sie doch. Weil die Menschen der Gewalt mit Zartheit begegnen.
„Wir werden als Originale geboren und sterben als Kopien.“ Kein Satz hallte länger nach auf der diesjährigen Berlinale. Dabei weiß ich nicht mehr genau, wer ihn überhaupt gesagt hat. Aber vielleicht liegt darin schon der halbe Sinn.
Er fiel im Film „Dreaming Walls“, einer Dokumentation über das New Yorker Chelsea Hotel. Die belgischen Filmemacherinnen Amélie Van Elmbt und Maya Duverdier sind durch das legendäre Haus gestreift, in dem seit den Fünfzigern Heroen der Gegenkultur wie Patti Smith, Leonard Cohen, Robert Mapplethorpe und Mitglieder von Andy Warhols Factory lebten. Zurzeit geht es den Gang aller Dinge in Manhattan und wird in ein Luxushotel umgewandelt. Ein paar uralte Bewohner harren aus, allen Schikanen zum Trotz.