Ein Satan von einem Christen
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Kreml-Putze lebt bekanntlich in der Vergangenheit. Wie retro das Land ist, in dem er herrscht, zeigt auch sein Lieblingsgeistlicher. Schon durch sein Kostüm. Aber auch inhaltlich ist er von vorgestern. Kirill predigt nicht Frieden, sondern Krieg.
Hochverehrtes Publikum, hier ist es wieder, das wunderherrliche Wochenendkleinod zu Ihrer Ertüchtigung. Ich hoffe, Sie erfreuen sich daran, dass es Ihnen nicht so geht wie der infantilen Irmgard, die mir zornig mitteilte: "Ich habe ntv eben geblockt." Jawoll, hat sie. Aus Rache. An mir. Wegen mir. Weil ich Kreml-Putze, den Führer der Putzkolonne, die die Ukraine "von Nazis und Drogensüchtigen" säubern will und das als "Befreiung" tarnt, beknackt finde.
Die Putzkolonne ist nämlich nicht gerade zimperlich bei der "Befreiung" der Ukrainer, sie macht alles platt, bevorzugt mit Sprengmitteln aller Art. Eine Armee des Wahnsinns, die auf Plakaten verkündet: "Wo wir sind, ist Frieden." Über diese These lässt sich trefflich streiten. Ich würde ihr nicht zustimmen. Aber wir leben bekanntlich nicht nur im Zeitalter der alternativen Fakten, sondern auch der alternativen Wahrheiten, des alternativen Glaubens und der alternativen Medien. Krieg ist Frieden. Lüge ist Wahrheit. Böse ist gut. Unglauben ist Glauben. Blut ist Weihwasser. Ein Kriegsverbrecher ist ein Friedensengel.
Oder haben Sie Kreml-Putze nicht gesehen beim Ostergebet mit Kerze in der Hand und an der Seite von Kirill, dem sogenannten Oberhaupt von vielen Millionen orthodoxen Christen? So schön friedlich. So schön verlogen. Oder auch nicht. Alles nur eine Frage des alternativen Glaubens. Wo wir sind, ist Frieden. Wo ich bin, ist Gott, denkt Kreml-Putze, der sich für barmherzig hält, weil er die Ukraine "befreit". Er sieht sich bestätigt, da ihn Kirill, der Patriarch, unterstützt. Das stimmt Kreml-Putze zufrieden. Überall Zufriedene im Land der selbsternannten Friedensengel.
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