Ein Pferd auf dem Laufsteg und ein blaues Auge als Make-up-Look
Die Welt
Na, das kann sich auch nur Chanel trauen: Das Pariser Modehaus ließ seine Haute-Couture-Show von Charlotte Casiraghi auf dem Pferd eröffnen und schminkte anderen Models blaue Augen. Was genau ist da die Message?
Chanel hat es mal wieder geschafft: Noch am Tag nach der Show reden alle Mode-Aficionados über das, was da auf dem Laufsteg passiert ist. In der Haute-Couture-Präsentation von Kreativchefin Virginie Viard eröffnete Charlotte Casiraghi – hoch zu Pferd. Die Bilder und Videos vom Ritt über den Laufsteg gingen natürlich um die Welt. Und lenkten fast vom zweiten, na, sagen wir, kontrovers zu diskutierenden Show-Moment ab: den armen Models, denen mit Kajal und schwarzem Lidstrich ein Make-up verpasst wurde, das aus der Ferne an ein blau geschlagenes Auge erinnerte.
Was war da los? Ganz im Ernst: In Zeiten, in denen die meisten Modehäuser krampfhaft um den Anschein von Wokeness, um Sinn für den politisch korrekten Zeitgeist bemüht sind, muss man sich das erst mal trauen. Ein Tier im Scheinwerferlicht – da sind die Reaktionen der Pferdeschützer*innen vorprogrammiert. Und selbst wenn man davon ausgeht, dass der Auftritt für das Pferd stressfrei verlief (eine Pferdeexpertin sagte der ICONIST-Redaktion übrigens, dass es durchaus „Showpferde“ gebe, die sich gern vor Menschen präsentieren), dann kann man sich doch fragen, welchen Sinn der Ritt durchs Setdesign von Künstler Xavier Veilhan hatte. Ja, die Mode war teilweise entfernt von Reiteruniformen inspiriert. Aber sonst?