
Ein Leben als Held
Die Welt
Horst Eckel war der letzte Weltmeister, der vom „Wunder von Bern“ erzählen konnte. Jetzt ist das Idol des 1. FC Kaiserslautern gestorben. Eckel war er einer, der den WM-Triumph in die richtigen Bahnen lenken konnte. Das gelang nicht allen Helden von 1954.
Die meisten Heldendenkmäler stehen felsenfest und unverrückbar auf einem Sockel: Gewaltige Statuen sind es, Büsten aus Stahlbeton oder Schussbeine aus Speckstein - denken wir an das zwölf Meter hohe Pele-Standbild im brasilianischen Santos, das Cristiano-Ronaldo-Monument auf Madeira oder den Fünf-Millionen-Dollar-Goldfuß von Lionel Messi in Tokio. Solche Gedenksteine sind imposant - aber weil sie sich nicht vom Fleck rühren, sind sie das Ziel von Tauben und sonstigen Denkmalschändern.
Ein Denkmal muss sich bewegen, sagte sich deshalb die Deutsche Bahn und taufte vor ein paar Jahren einen Regionalzug in der Pfalz auf den Namen „Horst Eckel“ - der Zug ist knallrot, und die Menschen auf den Bahnhöfen in der Westpfalz, im südlichen Rheinland und in Rheinhessen wussten sofort: Unser großer Sohn, unser Held von Bern. Jetzt trägt der Zug Trauerflor.