
Ein herausforderndes Jahr geht zu Ende
n-tv
2024 war für die Archäologen in Schleswig-Holstein ein Jahr der Superlative und ein arbeitsreiches. Was erwarten sie für 2025?
Schleswig (dpa/lno) - Hinter den schleswig-holsteinischen Archäologen liegt ein erfolgreiches und arbeitsreiches Jahr. Insgesamt gab es 33 Baubegleitungen, 94 Voruntersuchungen und 25 Hauptuntersuchungen, wie die Sprecherin des Archäologischen Landesamtes, Birte Anspach sagte. Die umfangreichsten Untersuchungen sind in Lohe-Rickelshof bei Heide im Zusammenhang mit dem dort geplanten Batteriezellwerk von Northvolt in diesem Jahr abgeschlossen worden.
Hier im Übergangsbereich von Geest zu Marsch erbrachte die Ausgrabung auf einer Fläche von insgesamt 9,3 Hektar 18.490 Befunde. "Ohne archäologische Ausgrabung hätte der Bau in großem Umfang in das archäologische Erbe eingegriffen und es zerstört", sagte Anspach. Es wurden demnach lückenlos Befunde von der Jungsteinzeit (Neolithikum) bis zur Völkerwanderungszeit gefunden - also über einen Zeitraum von mindestens 4600 Jahren haben hier Menschen Spuren hinterlassen.
Die außergewöhnliche Befunddichte und -qualität sowie die hervorragenden Erhaltungsbedingungen auf einer Fläche dieser Größenordnung sind den Angaben zufolge in Schleswig-Holstein bisher beispiellos. "Und sie werden das archäologische Verständnis der Region nachhaltig bereichern", sagte die Sprecherin. "Die Aufarbeitung wird sicherlich noch einiges Überraschendes hervorbringen, wir sind gespannt."
