
Ein entwürdigendes Schauspiel
Die Welt
In London ist das Verfahren um die Auslieferung von Julian Assange weitergegangen. Was sich im Gerichtssaal abspielte, ist niederschmetternd und zeigt, dass die USA nicht aufgeben werden, selbst wenn rechtliche Mittel nicht reichen. Am Ende schreckten sie nicht mal vor seinen Kindern zurück.
Plötzlich und unerwartet erscheint Julian Assange auf der Videoleinwand. Er wird von einem Wärter des Belmarsh-Gefängnisses vor die Kamera gesetzt, sieht bleich und abgemagert aus, sein schulterlanges, weißes Haar fällt ihm ins Gesicht. Der Häftling trägt ein weißes Hemd, Krawatte und Gesichtsmaske sind schwarz. Es ist eine gespenstische Szene. Anscheinend stark sediert, versucht Assange den Ausführungen von Lewis zu folgen, kann den Kopf kaum gerade halten, stützt ihn mit den Händen und schließt immer wieder seine Augen.
Währenddessen geht Lewis ins Detail: Assange könne gar nicht schwer depressiv sein,