Ein Brocken grünes Kryptonit
Süddeutsche Zeitung
In seiner neuen Essaysammlung kommt man Salman Rushdie ungewöhnlich nah.
In der neuen Essay-Sammlung Salman Rushdies taucht man gleich tief ein in den Kosmos, aus dem dieser wahrhaft polyglotte britische Autor seine Geschichten schöpft: Es ist der in Europa vielen fremde asiatische Kontinent mit seinen auf Hinduismus und Buddhismus basierenden Traditionen und seinem Geschichtenreichtum. Von dort schlägt Rushdie eine Brücke ins Angelsächsische, macht aber auch immer wieder Ausflüge zu deutschsprachigen Dichtern und Denkern. Es kommt der frühere österreichische Bundeskanzler Bruno Kreisky genauso vor wie Günter Grass. Und immer wieder Philosophen, oft Heraklit, der vorsokratische Philosoph aus Ephesos. Rushdie legt Wert darauf, ein "migrantischer Schriftsteller" zu sein, und sieht sich im Gegensatz zu sesshaften Kollegen wie William Faulkner. Entschieden wendet er sich gegen die Beschreibung, seine Literatur sei "magischer Realismus".More Related News