Ein beispielloser Eklat zwischen Bund und Ländern
Die Welt
Die Änderungen beim Infektionsschutzgesetz sorgen für einen politischen Eklat in der Runde der Ministerpräsidenten mit dem Bund. Die Länder bemängeln, dass sie wichtige Instrumente im Kampf gegen die Pandemie verlieren. Der Kanzler zeigt sich unbeeindruckt.
Der Bundeskanzler lächelte freundlich und sagte feierlich: „Und jetzt schalte ich nach Jerusalem.“ Es klang beinahe so, als werde die Punktevergabe beim Schlager-Grand-Prix angekündigt.
Rechts neben Olaf Scholz und Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey (beide SPD) stand ein Bildschirm, auf dem Hendrik Wüst (CDU) zu sehen war. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident befindet sich wegen einer Corona-Infektion während seiner Israel-Reise noch in Quarantäne und arbeitet von einem Hotelzimmer in Jerusalem aus. Wüst ist Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz, kurz MPK, und die überschwängliche Begrüßung des Kanzlers verfing beim jungen Christdemokraten nicht.