
"Ein Bahn-Streik in diesen Zeiten ist voll daneben!"
RTL
Streiks nerven immer. Deshalb gibt es sie. Wenn sich die Tarifpartner nicht einigen können, dann bauen Gewerkschaften damit weiteren Druck auf. Das ist...
Streiks nerven immer. Deshalb gibt es sie. Wenn sich die Tarifpartner nicht einigen können, dann bauen Gewerkschaften damit weiteren Druck auf. Das ist legitim. Aber diesmal ist die Lage besonders. Die bevorstehenden Streiks der Gewerkschaft der Deutschen Lokomotivführer (GDL) kommen gleich aus mehreren Gründen zur Unzeit. Sie sind ein Schlag ins Gesicht der Urlauber. Viele Menschen haben sich – von den bleiernen Lockdowns frustriert – auf ihre Urlaubsreise gefreut. Auf ein paar entspannte Tage fern der Heimat. Der Streik kommt für sie einem weiteren Stresstest gleich. Züge fallen reihenweise aus oder sind überfüllt. Sitzplatzreservierungen sind nur noch Makulatur. Weil viele Urlauber aufs Auto umsteigen, drohen die ohnehin schon mit Baustellen gepflasterten Straßen zu verstopfen. Sie sind ein Schlag ins Gesicht der Berufspendler. Nach vielen Monaten im Homeoffice gewöhnen sich viele Menschen gerade wieder an das Pendeln zum Arbeitsplatz. Der Streik bremst sie aus. Das Homeoffice – wenn es überhaupt funktioniert - wird für sie ein weiteres Mal zur zum Teil nervigen Alternative. Diesmal ist daran nicht das Coronavirus schuld, sondern die GDL. Sie sind ein Schlag für viele Unternehmen. Reihenweise kämpfen Handwerks- und Produktionsbetriebe mit Nachschubschwierigkeiten. Die Autobauer beklagen einen Mangel an Computerchips, Handwerker warten auf Bauholz und Schrauben. Die wenigen Chargen, die zur Verfügung stehen, drohen auf Rangierbahnhöfen zu landen - weil auch Güterzüge bestreikt werden. Der deutschen Wirtschaft geht damit die nach dem Abschwung im vergangenen Jahr so notwendige Schlagkraft verloren.More Related News