Ein Art Car für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans
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Kein Art Car gleicht dem anderen. Buchstaben, Farben, Flammen und sogar einen Panzer aus Eis gab es schon. Jetzt geht die 20. Ausgabe des ikonischen Fahrzeugs an den Start. Die queere Künstlerin Julie Mehretu gestaltet einen der Rennwagen für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans.
Klein, schwarz, stark: Ein nagelneues Rennfahrzeug mit 640 PS unter der Haube steht mitten in der berühmten Rotunde des Guggenheim-Museums in New York. Was macht das Geschoss im Museum? Die Karosserie soll zur dreidimensionalen Leinwand werden. Und dann als BMW Art Car in der Kategorie Hypercar 24 Stunden lang um den Sieg kämpfen. Dabei rast es fast ununterbrochen mit Vollgas im Kreis.
Wenn ein Auto schnell fährt, dann verschwimmen Konturen, Linien und Farben. Auf diesen Aspekt der Geschwindigkeit konzentrierte sich bereits Andy Warhol, als er 1979 sein Art Car gestaltete. Der Wagen des umjubelten US-amerikanischen Pop-Art-Künstlers erzielte den Gruppensieg. Bereits vorher hatte er schon einen draufgesetzt: Er bemalte sein Exemplar in nur 28 Minuten. Rekord!
Ob sie diesen Rekord einstellen kann, fragt Julie Mehretu lachend im New Yorker Museum, als feierlich verkündet wird, dass sie das zwanzigste dieser Fahrzeuge gestaltet. Der lediglich von Carbon umhüllte BMW M Hybrid V 8 wurde ebenfalls präsentiert und ist noch nahezu nackt. Auch Mehretu interessiert die Schemenhaftigkeit, die entsteht, wenn der Bolide mit 345 Kilometern pro Stunde am Publikum vorbeirast. Die 1970 in Äthiopien geborene und in New York lebende Künstlerin sagt ntv.de: "Meiner Meinung nach kommt diese Verwischung durch Geschwindigkeit dem sozialen Geflecht unserer Zeit nah. Auch dieses können wir mit all seinen Problemen nicht wirklich erfassen." Diese Aussage passt sehr zu ihr, denn Unschärfe und Ungewissheit sind etwas, was sie mit ihrer Arbeit erkunden will.
Öl, Gas und Kohle treiben den Klimawandel kräftig an. Durch die Nutzung dieser fossilen Brennstoffe werden laut einer Studie mehr als 37 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen - erneut ein Rekordwert. Um jetzt noch das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen, müssten Emissionen schon bald auf Null gesenkt werden.