Ehemals großer Fischverarbeiter stellt Produktion ein
n-tv
Sassnitz (dpa/mv) - Einer der ehemals größten Fischverarbeiter Europas auf Rügen stellt die Produktion ein. Es seien weitere Teilschließungen notwendig, teilte die Euro-Baltic Fischverarbeitungs GmbH am Montag mit. Ab kommendem Mai sollen demnach weitere Bereiche stillgelegt werden. Bleiben soll nach Aussage des Geschäftsführers Uwe Richter das Logistik- und Kühlhausgeschäft. Hier wolle man mit anderen Verarbeitern zusammenarbeiten und so die 20.000 Tonnen Lagerkapazität am Standort nutzen.
Mit der Schließung der Produktion ab kommendem Mai müssten 26 bis 28 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gehen. Damit blieben 25 bis 30 am Standort. Die schon vorhandene Rohware solle noch verarbeitet werden. Zuletzt sei beispielsweise noch Hering vor Ort mariniert worden.
Nach Aussage Richters hatten in Hochzeiten in dem Werk 120 Festangestellte zuzüglich bis zu 100 Saisonkräften gearbeitet. Jährlich seien bis zu 50.000 Tonnen frisch gefangener Hering angeliefert worden. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen als letztes in Deutschland die industrielle Erstverarbeitung frisch gefangenen Herings aber eingestellt. Als Grund hatte das Unternehmen unter anderem auf die wegen strenger Fangbeschränkungen hierzulande eingebrochene Fischerei und auf weniger Nordsee-Hering wegen des Brexits verwiesen. Schon damals kam es zu Personalabbau.
Trotz der Umstrukturierung habe sich gezeigt, dass der Betrieb künftig nicht wirtschaftlich weitergeführt werden könne, hieß es nun in einer Mitteilung. Gründe hierfür seien insbesondere stark gestiegene Kosten für Energie, Personal und Rohstoffe.