Ehemaliger Ministerpräsident Biedenkopf gestorben
DW
In der Zeit, als die CDU unter Helmut Kohl noch eine andere Volkspartei war als heute, galt Kurt Biedenkopf als einer der Vordenker. In Sachsen erinnert man sich jetzt an einen erfolgreichen Wahlkämpfer.
Er hatte nie Probleme damit, sich mit den noch Mächtigeren anzulegen. Dem Parteichef und Bundeskanzler Helmut Kohl ging er politisch später mitunter aus dem Weg - sein Amt als Generalsekretär der Partei hatte Kurt Biedenkopf im Zwist mit Kohl niedergelegt. Und auch der jetzigen Bundeskanzlerin Angela Merkel blieb der christdemokratische Politiker ein kritischer Begleiter. Den Atomausstieg etwa geißelte Biedenkopf als Fehlentscheidung, an der die Partei nicht ausreichend beteiligt worden sei. "Dass die Kanzlerin ihre neu gewonnene Sicht zur Grundlage der Energiewende für alle erklärt, ist das Überraschende", so Biedenkopf einmal in feiner Kritik gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Nun ist der langjährige sächsische Ministerpräsident gestorben. Der CDU-Politiker sei im Kreis seiner Familie friedlich eingeschlafen, teilte die Staatskanzlei in Dresden mit. Biedenkopf wurde 91 Jahre alt. Die Beisetzung soll im engsten Familienkreis stattfinden. In Abstimmung mit der Familie will Sachsen einen Trauerakt ausrichten, für öffentliche Gebäude wurde Trauerbeflaggung angeordnet.More Related News