Ehemaliger Bundeswehr-Übersetzer: „Die Bundesrepublik Deutschland hat uns einfach vera****t“
RTL
„Ich weiß überhaupt nicht was ich machen soll“, sagt ein ehemaliger Bundeswehr-Übersetzer aus Kabul in einer verzweifelten Sprachnachricht, die er an RTL...
"Ich weiß überhaupt nicht was ich machen soll", sagt ein ehemaliger Bundeswehr-Übersetzer aus Kabul in einer verzweifelten Videobotschaft, die er an RTL geschickt hat. Der Mann sitzt mit seiner Frau und seinen vier Kindern in der afghanischen Hauptstadt fest, in der die Taliban die Kontrolle übernommen haben. Er weiß: Wenn er den islamistischen Kämpfern in die Hände fällt, ist er tot, weil er den deutschen Soldaten geholfen hat. Große Hoffnungen auf eine Rettung macht er sich nicht mehr. Im Video lässt der Familienvater seinem Ärger freien Lauf. +++ Alle Informationen zu den aktuellen Entwicklungen in Afghanistan können Sie in unserem Live-Ticker verfolgen +++ Seit Wochen habe er versucht, Kontakt zur deutschen Botschaft oder zum Auswärtigen Amt aufzunehmen. Der ehemalige Dolmetscher wusste, wie gefährlich die Situation war. Aber niemand habe sich bei ihm gemeldet. Bis zum Schluss vertraute er darauf, dass die Bundeswehr ihn und seine Familie in Sicherheit bringen würde – vergeblich. "Sie hätten auch vor einem Monat oder zumindest vor zwei Wochen sagen können, dass sie uns nicht mitnehmen oder dass sie uns nicht helfen", sagt der Vater verzweifelt. Dann wäre ihm und seiner Familie noch Zeit geblieben über die Grenze nach Pakistan oder in den Iran zu fliehen. Dafür ist es jetzt aber zu spät. "Überall sind die Checkpoints der Taliban, wenn sie mich erwischen, dann bin ich tot", sagt der Familienvater. An ein Durchkommen zum Flughafen, von wo aus noch vereinzelte Evakuierungsflüge geplant sind, ist kaum zu denken.More Related News