Ehemalige Merkel-Vertraute räumen Fehler in der Energiepolitik ein
Die Welt
Ex-Wirtschaftsstaatssekretär Rainer Baake, Außenpolitikberater Christoph Heusgen und der langjährige Minister Peter Altmaier blicken kritisch auf die Energie- und Russlandpolitik von Angela Merkel. Man sei zu sorglos gewesen, so Heusgen. Mehr im Liveticker.
Politiker und hohe Beamte der Regierungen von Ex-Kanzlerin Angela Merkel äußern sich gegenüber dem „Spiegel“ überraschend selbstkritisch zur Energie- und Russlandpolitik der vergangenen Jahre. So berichtet Rainer Baake, einst Staatssekretär im Wirtschaftsministerium: „Eine sicherheitspolitische Diskussion über eine gefährliche Abhängigkeit von Russland und eine Erpressbarkeit im Kriegsfall hat es meines Wissens nie gegeben.“ Im Nachhinein sei das ein Fehler gewesen.
Auch Merkels langjähriger Außenpolitikberater Christoph Heusgen kann sich nicht erinnern, in seiner Zeit an Merkels Seite jemals die hohen Prozentzahlen zum russischen Anteil am deutschen Gasimport gesehen zu haben. Im Kanzleramt hätten diese Zahlen, soweit er wisse, nie eine Rolle gespielt. Man müsse sich schon den Schuh anziehen, zu sorglos gewesen zu sein, sagte Heusgen.