
Eggesin bekommt 3,3 Millionen für Schuldenabbau
n-tv
Eggesin/Schwerin (dpa/mv) - Die ehemalige Militär-Stadt Eggesin (Vorpommern-Greifswald) kann beim Altschulden-Abbau mit weiterer Millionenhilfe rechnen. Wie eine Sprecherin des Schweriner Innenministeriums am Mittwoch sagte, bekommt die Kleinstadt auch 2022, wie schon im Vorjahr, wieder 3,3 Millionen Euro. Hintergrund sind Altschulden im Zuge des Stadtumbaus, die sich Ende 2020 noch auf 16,3 Millionen Euro beliefen. Den entsprechenden Bescheid will Innenminister Christian Pegel (SPD) am Donnerstag übergeben.Die Kleinstadt mit jetzt rund 4700 Einwohnern war in der DDR einer der größten Standorte der Nationalen Volksarmee (NVA).
In Ostdeutschland kennen Zehntausende durch den NVA-Wehrdienst die Region unter dem Spruch: "Land der drei Meere: Waldmeer, Sandmeer, nichts mehr." Die Stadt hatte 1990 fast 9000 Einwohner, dazu kamen Hunderte Soldaten in Kasernen. Durch Kasernenschließungen, zuletzt der Bundeswehr von 2003 bis 2005, und die wirtschaftliche Randlage verlor der Ort die Hälfte der Bewohner, so dass er stark umgebaut werden musste. Militär-Schwerpunkt wurde das benachbarte Torgelow.
Inzwischen ist Eggesin Sitz des Naturparks Am Stettiner Haff und Anlaufpunkt für Radtouristen an der Uecker und der Randow. Ähnliche Hilfen bekamen auch Rostock, Schwerin, Neubrandenburg und der Kreis Vorpommern-Greifswald. Solche "Konsolidierungszuweisungen" können Kommunen beantragen, die selbst einen Überschuss zum Abbau der Altdefizite erwirtschaften.