
EEG-Umlage wird 2022 wohl deutlich sinken
n-tv
Der Bund will den Anstieg der EEG-Umlage mit Steuermilliarden dämpfen. Im kommenden Jahr würde das Berechnungen zufolge dazu führen, dass die Abgabe sinkt. Allerdings macht sie nur einen kleinen Teil des Strompreises aus. Einem durchschnittlichen Haushalt könnte dies dennoch eine Ersparnis von bis zu 100 Euro bringen.
Die Verbraucher in Deutschland können im nächsten Jahr mit einer deutlichen Senkung des Aufschlags auf den Strompreis für die Ökostrom-Förderung rechnen. Nach Berechnungen der Denkfabrik Agora wird die Umlage auch ohne staatliche Zuschüsse um mindestens ein Drittel auf 4,3 Cent pro Kilowattstunde sinken. Derzeit beträgt sie 6,5 Cent. Allerdings hatte der Bund in Aussicht gestellt, nach 2021 auch 2022 mit Steuergeld den Aufschlag weiter zu dämpfen. In Regierungskreisen hieß es, dafür würden noch einmal um die drei Milliarden Euro eingesetzt. Das würde laut Agora die Umlage dann auf bis zu 3,3 Cent drücken - also nahezu eine Halbierung. Ein durchschnittlicher Privathaushalt müsste dann etwa 100 Euro weniger pro Jahr für den Aufschlag zahlen.
Und auch insgesamt könnte der Strompreis für sie unter das Niveau von 2021 sinken. In der kommenden Woche wollen die Stromnetzbetreiber die genaue Höhe des Aufschlags nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG-Umlage) bekanntgeben. Mit der Umlage, die grundsätzlich alle Stromverbraucher bezahlen müssen, werden die Subventionen zum Ausbau von Wind- oder Solaranlagen bezahlt.

2023 reißen sich die Bieter um deutsche Offshore-Flächen. Zwei Jahre später ist die Windkraft-Euphorie verpufft. Bei einer Versteigerung im Juni bieten nur zwei Interessenten für eine neue Nordsee-Fläche. TotalEnergies sichert sich den Zuschlag für einen Spottpreis. Laut Karina Würtz belasten steigende Stahlpreise und das China-Risiko die Branche. Und der Solarboom: "Wenn die Strompreise sinken, rechnet sich der Bau nicht mehr", sagt die Geschäftsführerin der Stiftung Offshore-Windenergie. Die Prognose der früheren Windpark-Leiterin beunruhigt: Ohne Kursänderung wird Deutschland sein Ausbauziel für die Erneuerbaren verfehlen. Im "Klima-Labor" von ntv präsentiert Würtz eine Lösung für das Problem. Die Offshore-Branche benötige ein neues Vergütungsmodell. Verluste müssten vergemeinschaftet werden, die Gewinne ausnahmsweise auch.