
EEG-Umlage auf niedrigstem Stand seit Jahren – Politik fordert Abschaffung
Frankfurter Rundschau
Wegen aktuell hoher Strompreise sinkt die EEG-Umlage ab 2022 deutlich. In der neuen Ampel-Koalition wird sogar bereits über die Abschaffung der Umlage gesprochen.
Berlin - Die EEG-Umlage in Deutschland sinkt zu Beginn des neuen Jahres um fast die Hälfte ihres aktuellen Werts auf 3,723 Cent pro Kilowattstunde. Das teilten die Übertragungsnetzbetreiber am Freitag (15.10.2021) mit. Grund dafür seien die derzeit hohen Börsenstrompreise, die die Bezuschussung von Betreibern von Ökostrom-Anlagen zuletzt günstiger machten als in den vergangenen Jahren. Derzeit beträgt der Anteil der EEG-Umlage am Strompreis noch 6,5 Cent.
Die Umlage dient als Differenzbetrag zwischen dem tatsächlichen Börsenstrompreis und dem garantierten Vergütungssatz, der für den Betrieb von Ökostromanlagen gesetzlich festgeschrieben wurde. Wer Ökostrom ins deutsche Stromnetz einspeist, erhält auf dieser Basis neben dem tatsächlichen Strompreis auch die EEG-Umlage, die von den Übertragungsnetzbetreibern bezahlt, aber letztlich dem Verbraucher berechnet wird.
Das Ziel hinter der Einführung der Umlage im Jahr 2000, die nach Informationen des ZDF zunächst 0,19 Cent pro Kilowattstunde Strom betragen hatte, war die Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energien. Dass der Strompreis durch das Absinken der EEG-Umlage tatsächlich fällt, bezweifeln viele Expert:innen. Bei der aktuellen Strompreisentwicklung könne die Entscheidung die Strompreise für Verbraucher:innen allenfalls stabilisieren - dass Haushalte Ende 2022 wirklich weniger für Strom bezahlt haben werden, gilt jedoch als unwahrscheinlich.