Ecclestone sah Mick Schumacher "in den falschen Händen"
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Mick Schumacher ist nur noch am Rande Teil der Formel 1. Die Verantwortung dafür sieht der einstige Boss der Königsklasse auch bei Ferrari und Schumachers Ex-Team Haas: "In den falschen Händen" sei Schumacher dort gewesen, sagt Bernie Ecclestone.
In der Formel 1 hat Bernie Ecclestone, der legendäre einstige Impressario der Königsklasse des Motorsports, operativ nichts mehr zu sagen. Eine starke Meinung hat der frühere Boss zu den Abläufen rund um die Rennserie, die er 2016 für mehr als vier Milliarden US-Dollar verkaufte, aber weiterhin. So auch zur Karriere von Mick Schumacher, dessen Vater Michael in Ecclestones Formel 1 zu einem der größten Idole in der Geschichte des Motorsports aufstieg. "Ich denke schon", sagt Ecclestone im exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de auf die Frage, ob der Name Schumacher für Mick Schumacher ein Problem sei. Nach zwei Jahren als Stammfahrer für Haas musste Schumacher mit Ablauf der Saison 2022 sein Cockpit bei dem US-Team räumen, in dieser Saison ist er nur Simulator-Fahrer und Test-Pilot bei Mercedes.
2024 wird der 24-Jährige in der Langstrecken-WM (WEC) für Alpine fahren. Das Ziel bleibt aber natürlich ein Stammplatz in der Formel 1. "Er muss kämpfen, er muss dranbleiben und zeigen, dass er weiter in der Position ist, gute Leistungen abzuliefern. Die Leute werden ihn dann schon finden, und er muss nicht die Leute finden, die ihm die Möglichkeit zum Rennfahren bieten", analysierte Ecclestone die Situation Schumachers. "Man wird ihn dann im besten Fall sehen und sagen: Wir brauchen ihn. Und nicht andersrum: Dass er jemanden sucht, der ihn wegen seines Namens aufnimmt. Er sollte seinen Namen vergessen und sich als Person weiterentwickeln", so der klare Ratschlag des 93-Jährigen, der bis 2017 Geschäftsführer der Formel 1 war.
Der erste Versuch, sich in der Formel 1 zu etablieren, war gescheitert. Im nicht wettbewerbsfähigen Haas fuhr Schumacher zumeist weit hinterher. Im ersten Jahr konnte er immerhin seinen Teamkollegen Nikita Mazepin distanzieren, in der zweiten Saison produzierte Schumacher bei mehreren schweren Unfällen teuren Schrott. "Wieder eine halbe Million Euro Schrott! In der letzten Runde zurück an die Box darf das einfach nicht passieren", wetterte Teamchef Günther Steiner einst gegenüber "F1TV" gegen seinen Fahrer. Teambesitzer Gene Haas stieß ins gleiche Horn: "Ich denke, dass Mick viel Potenzial hat, aber Sie wissen, dass er uns ein Vermögen kostet und er viele Autos zu Schrott gefahren hat." Am Ende der kurzen gemeinsamen Zeit standen wenige WM-Punkte und eine Menge Ärger. Der Vertrag mit Schumacher wurde schließlich nicht verlängert.