Ebling warnt vor Bedrohung von Kommunen durch Cyberangriffe
n-tv
Mainz (dpa/lrs) - Innenminister Michael Ebling (SPD) hat vor der steigenden Bedrohung von Kommunen und kommunalen Unternehmen in Rheinland-Pfalz durch Cyberangriffe gewarnt. Die Attacken hätten in den vergangenen Jahren stetig zugenommen, sagte der Minister am Donnerstag bei einer Fachtagung in Büchenbeuren im Rhein-Hunsrück-Kreis.
Auch durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sei die Gefahr von Cyberspionage und -sabotage weiter gestiegen. Der Innenminister verwies daher auf die Zentrale Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) im Landeskriminalamt, die speziell Behörden und Unternehmen berät und bei Cybersicherheitsvorfällen unterstützt.
Die Verwaltung des Rhein-Pfalz-Kreises kommt nach einem Cyberangriff derweil schrittweise wieder in den Normalbetrieb. Der Einsatz der alten Hardware sei jedoch aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich. Ansonsten wäre das Risiko einer erneuten Verschlüsselung sehr hoch, teilte der Kreis auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Die komplette IT-Infrastruktur müsse nun neu aufgebaut werden, was mit einem enormen Arbeits- und Zeitaufwand verbunden sei.
Nach der Attacke auf die Verwaltung im Oktober waren mehr als 11.000 Datensätze im sogenannten Darknet veröffentlicht worden. Das ist ein abgeschotteter Bereich des Internets. Sobald wieder alle Funktionen einwandfrei funktionieren, sollen auch die Mitarbeitenden, die derzeit noch in anderen Verwaltungen im Einsatz sind, wieder nach und nach in die Kreisverwaltung zurückkehren.