Eberl kassiert brisanten Medienbericht zu Tuchel ein
n-tv
Der FC Bayern trifft im Viertelfinale der Champions League auf den herausragend starken FC Arsenal. Die Königsklasse bietet die letzte Titelchance für die Münchner. Doch flankiert wird die Vorbereitung auf das Hinspiel wieder einmal von Trainergerüchten.
Um Thomas Tuchel muss man sich keine Sorgen machen. Ein deutscher Journalist hatte sich nach Befinden des Trainers erkundigt, der es ja in den vergangenen Wochen von allen Seiten bekommen hatte. An diesem Montag etwa musste er lesen, dass sich offenbar Ex-Stürmer Miroslav Klose und Ikone Hermann Gerland bereithalten, um den Münchner Karren über die Ziellinie dieser Saison zu ziehen, sollte Tuchel beim FC Bayern doch noch gehen müssen, bevor das letzte Spiel angepfiffen worden ist. Nach Informationen der "Abendzeitung" könnte das Duo bei einem "totalen Super-Gau" beim FC Arsenal übernehmen. Sportvorstand Max Eberl war hernach eiligst bemüht, dieses medial aufgeworfene Szenario sofort abzumoderieren, und Tuchel eine Garantie zu geben.
"Ich wüsste heute nicht, was passieren müsste, dass er nicht bis Saisonende auf der Bank sitzt", sagte Eberl vor dem Abflug nach London. Er habe weiter das Gefühl, dass der Trainer die Mannschaft erreiche. "Sonst würden wir die Entscheidung nicht so fällen." Dieses Gefühl haben indes immer weniger Menschen. Zu oft wirkte Tuchel ratlos, wenn er erklären musste, warum sich seine Mannschaft gerade beim 1. FC Saarbrücken, in Bochum oder jüngst in Heidenheim blamiert hatte. "Es ist schön, dass sie sich Sorgen um mich machen, mir geht es mit der Entscheidung gut", sagte der äußerst gut gelaunte Münchner Coach am frühen Abend vorm ersten Champions-League-Duell im feinsten Zwirn zum vor Wochen schon beschlossenen Aus im Sommer. "Wir ziehen das bis zum Ende durch, das ist so vereinbart und die beste Lösung. Dazu stehen wir nach wie vor", betonte Tuchel.
"Aufgeben", so bekannte der Coach an diesem Montagabend, sei für ihn keine Option und auch keine gewesen. Nicht, als der Klub erklärte, dass die Beziehung im Sommer scheidet. Und auch nicht hernach. "Es ist am Ende nur Fußball." Er wisse auch nicht, ob ein früherer Rauswurf überhaupt "zur Debatte stand und ob ich allzu viel Mitsprache hatte". Sicher sei: Er werde "alles für den Verein geben" und "empfinde das als Privileg, das auf diesem Niveau machen zu dürfen. Ich will gewinnen und mich auf diesem Niveau beweisen." Das gilt auch für Thomas Müller. Der schaltete wieder einmal lautstark in den Kampfmodus. Arsenal solle den Münchner "Groll" auf sich und die Fußballwelt zu spüren bekommen. "Es ist nicht so, dass wir mit dem Finger in der Nase bohren und uns alles egal ist", betonte er. Die "Generalkritik" müsse warten, bis wirklich nichts mehr zu gewinnen sei.
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