Easyjet-Mitarbeiter streiken am BER
n-tv
Die Corona-Pandemie trifft die Luftfahrtindustrie hart - die Fluggesellschaften wollen Geld sparen. Doch die Gewerkschaften fordern höhere Löhne und rufen das Personal zum Streik auf. Am Hauptstadtflughafen werden seit den frühen Morgenstunden Flüge gestrichen - 450 Easyjet-Mitarbeiter legen die Arbeit nieder.
Seit dem frühen Freitagmorgen beeinträchtigen Warnstreiks den Flugverkehr der Airline Easyjet am Hauptstadtflughafen BER. "Die ersten Flüge sind ausgefallen", sagte Verdi-Verhandlungsführer Holger Rößler am Morgen. "Wir erwarten von dem Unternehmen ein verhandlungsfähiges Angebot." Seit der letzten Verhandlungsrunde Mitte Mai habe sich nichts getan. Die Gewerkschaft hatte zuvor rund 450 Kabinen-Beschäftigte des Unternehmens dazu aufgerufen, am Standort in Schönefeld zwischen 5 Uhr und 10 Uhr die Arbeit niederzulegen.
Laut Easyjet sollten am Morgen rund 20 Flüge während dieses Zeitraums gestrichen werden. Der Großteil des übrigen Flugplans mit rund 130 Flügen von und zum BER sollte hingegen aufrechterhalten bleiben. Easyjet kritisierte die Warnstreiks am Abend nach dem Aufruf. "Wir sind äußerst enttäuscht über diese Aktion in dieser für die Branche kritischen Zeit", teilte eine Unternehmenssprecherin mit. "Wir haben bis zuletzt gehofft, dass die Gewerkschaft die Aktion nicht durchführt und stattdessen mit Easyjet das Gespräch sucht."
Verdi will mit der Aktion ihren Forderungen in der laufenden Tarifrunde Nachdruck verleihen. Die Gewerkschaft fordert eine um mindestes fünf Prozent höhere Vergütungen sowie eine Einmalzahlung bei einer Laufzeit bis Ende dieses Jahres. "Die exorbitant gestiegenen Preise sowie die große Mehrbelastung an Bord wegen der chaotischen Restart-Phase der ganzen Branche zeigen, dass unsere Forderungen mehr als berechtigt sind", teilte Rößler mit. "Es ist höchste Zeit, dass die Kabinen-Crews dafür entlohnt werden."
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.