Dutzende Staats- und Regierungschefs reden beim Weltklimagipfel
ProSieben
Die UN-Klimakonferenz ist angelaufen, doch mit einer Hypothek. Die G20-Wirtschaftsmächte sind am Wochenende daran gescheitert, ein starkes Signal für mehr Klimaschutz nach Glasgow zu senden. Bringen die Reden der Staats- und Regierungschefs frischen Schwung?
Bevor es so richtig an die kniffligen Verhandlungen über mehr Klimaschutz geht, wird es erstmal feierlich: Der UN-Klimagipfel im schottischen Glasgow geht am Montag mit Ansprachen Dutzender Staats- und Regierungschefs in seinen zweiten Tag. Mittags (ab 13.00 Uhr MEZ) wenden sich unter anderem der britische Premierminister Boris Johnson, UN-Generalsekretär Antonio Guterres sowie der britische Thronfolger Prinz Charles an das Plenum. Auch die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gibt nachmittags (ca. 15.00 Uhr MEZ) ein kurzes Statement im Namen Deutschlands ab.
Angekündigt für je dreiminütige Beiträge wurden in Glasgow auch die Präsidenten der USA und Frankreichs, Joe Biden und Emmanuel Macron. Weiter auf der Rednerliste stehen die Präsidenten der Türkei, Spaniens, Ägyptens, Indonesiens sowie die Spitzen der EU. Dazu kommen ferner die Regierungschefs von Kanada, Italien, Australien, Indien und Pakistan sowie etliche weitere Spitzenpolitiker aus aller Welt.
Auf Einladung der Vereinten Nationen beraten in Glasgow Regierungsvertreter aus rund 200 Staaten zwei Wochen lang, wie die Menschheit die beschleunigte Erderhitzung noch auf ein erträgliches Maß eindämmen kann. Ein Dämpfer kam aber am Sonntag vom G20-Gipfel aus Rom: Die großen Wirtschaftsmächte scheiterten daran, ein starkes Signal für mehr Klimaschutz nach Glasgow zu senden. UN-Generalsekretär Guterres äußerte sich deshalb enttäuscht: "Ich verlasse Rom mit unerfüllten Hoffnungen - aber wenigstens sind sie nicht beerdigt", schrieb er auf Twitter. Nun gehe es in Glasgow darum, das "1,5-Grad-Ziel am Leben zu halten".
Umweltverbände hatten zuletzt ebenfalls kritisiert, dass viele Staaten, und vor allem die G20, seit der letzten UN-Konferenz 2019 ihre Pläne zum Klimaschutz nicht ausreichend verschärft und den notwendigen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas verschleppt haben.