Dutzende Festnahmen bei Wahlen in Russland
n-tv
Am Abend endet, was der Kreml Präsidentschaftswahl nennt. Bei Protestaktionen werden landesweit Dutzende Menschen festgenommen.
Bei der russischen Präsidentenwahl ist es am Wochenende im In- und Ausland zu Protesten gegen die Herrschaft von Amtsinhaber Wladimir Putin gekommen. Vor Wahllokalen in einigen Städten bildeten sich am Sonntagmittag lange Warteschlangen. Anhänger des im Februar in Lagerhaft gestorbenen Oppositionellen Alexej Nawalny hatten Bürger dazu aufgerufen, in den unterschiedlichen Zeitzonen des Landes jeweils um 12.00 Uhr wählen zu gehen und damit ein Protestzeichen zu setzen.
Das Bürgerrechtsportal OVD-Info zählte landesweit 74 Festnahmen im Zusammenhang mit der Wahl, mit der Putin seine bereits über 24 Jahre währende Machtstellung für weitere sechs Jahre legitimieren will. In mehreren europäischen Hauptstädten bildeten sich vor den russischen Botschaften lange Schlangen.
Das Auswärtige Amt bezeichnete die Abstimmung über Russlands künftigen Präsidenten im Onlinedienst X als "Pseudowahlen". "Die Pseudowahlen in Russland sind weder frei noch fair, das Ergebnis überrascht niemanden", hieß es. Der langjährige Kreml-Chef Wladimir Putin herrsche "autoritär, er setzt auf Zensur, Repression und Gewalt".