Durchbruch im Kampf gegen Krebs: Neues Medikament macht Hoffnung
Frankfurter Rundschau
Ein neues Medikament könnte die Therapie des Lungenkarzinoms erleichtern. In den USA ist es bereits zugelassen.
Frankfurt - Wenn die Diagnose Lungenkarzinom gestellt wird, ist die Erkrankung in den meisten Fällen schon weit fortgeschritten. Da dieser Krebs in frühen Stadien häufig gar keine oder nur unspezifische Beschwerden verursacht, nehmen viele Betroffene lange Zeit nicht wahr, dass in ihrem Körper etwas nicht stimmt und gehen viel zu spät zum Arzt. Oft hat der Tumor sich dann schon weit ausgebreitet oder sogar an anderen Stellen Metastasen gebildet. Entsprechend schlecht sind die Heilungschancen. Bis heute ist das Lungenkarzinom deshalb weltweit die häufigste zum Tode führende Krebserkrankung.
Allerdings hat sich bei der Behandlung in den letzten Jahren einiges getan, die Möglichkeiten sind durch die Immuntherapie und verschiedene zielgerichtete – sogenannte „personalisierte“ – Therapien vielfältiger und besser geworden. Und auch wenn sie die Erkrankung in der Regel nicht vollständig zum Verschwinden bringen können, so gelingt es doch oft, das weitere Tumorwachstum zumindest für eine gewisse Zeit auszubremsen, sodass die Betroffenen länger mit ihrem Krebs leben können.
Das Portfolio der verfügbaren Medikamente in der Krebsmedizin wird durch die Forschungserfolge auf diesem Gebiet ständig größer. Ein neues Präparat in der Behandlung von Lungenkrebs ist Sotorasib, ein Wirkstoff aus der Gruppe der personalisierten Tumortherapien. In den USA hat das Medikament bereits die Zulassung erhalten, in der Europäischen Union ist sie beantragt. Sotorasib zielt auf das „KRAS-Protein“, ein Eiweiß auf der Zelloberfläche, das zum Krebstreiber werden kann, wenn es mutiert – was bei Menschen mit einer bestimmten Art des Lungenkarzinoms häufig der Fall ist.