Druck auf Senat: Ärztlicher Leiter kündigt
n-tv
Psychisch auffällige oder suchtkranke Straftäter werden in speziellen Kliniken behandelt. Die Einrichtung in Berlin ist überfüllt. Nun zieht der Chefarzt Konsequenzen.
Berlin (dpa/bb) - Die Berliner Gesundheitsverwaltung hat die überraschende Kündigung des ärztlichen Leiters im Krankenhaus des Maßregelvollzugs als "außerordentlich bedauerlich" bezeichnet. Die von dem Arzt als Begründung für seinen Schritt genannten personellen Probleme und fehlenden räumlichen Kapazitäten seien der Senatsgesundheitsverwaltung sehr wohl bewusst, hieß es in einer Erklärung vom Samstag.
"Die Probleme und Herausforderungen sind erkannt, benannt und werden konsequent in Angriff genommen", erklärte eine Sprecherin der Gesundheitsverwaltung. "Die herrschenden Zustände führen unbenommen dessen bis auf Weiteres für alle Beteiligten immer wieder zu belastenden Situationen, für das Personal wie auch für die Patientinnen und Patienten." Die geäußerten Sorgen würden sehr ernst genommen.
In den Maßregelvollzug kommen Straftäter, wenn ein Gericht sie als psychisch auffällig oder suchtkrank einstuft. Sie verbringen dort teils mehrere Jahre. In Berlin ist der Maßregelvollzug seit Jahren überlastet und überbelegt. Beschäftigte und Verbände hatten zuletzt wiederholt Alarm geschlagen.