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Droppen statt Shoppen
n-tv
Von "Dropping" war im Bremer "Tatort" die Rede, einer Methode, mit der Kids auf die Härten des Lebens vorbereitet werden sollen: Ab in den Wald - und dann allein wieder nach Hause finden. In den Niederlanden hat es Tradition, in den USA wird damit richtig Kohle gemacht.
Gar nicht so einfach, etwas über das sogenannte Dropping herauszufinden, nicht einmal Wikipedia gibt Eindeutiges her. "Name-dropping", "dropping in", "dropping the soap", alles gut und schön. Am nächsten kommt man der im Falle des "Tatorts" gemeinten Bedeutung vielleicht noch mit jenem"dropping", das sich auf das Fallenlassen von, nun ja, tierischen Fakälien bezieht. Lässt zum Beispiel der Hase, der "rabbit", unter sich, dann nennt der Engländer das, ganz genau, "dropping".
Dort, wo der Hase die Köttel fallen lässt, im Wald nämlich, spielte ein Großteil des Bremer "Tatort" mit dem schmucken Titel "Angst im Dunkeln". Das Dropping, was dort gemeint war, bezog sich in gewisser Weise auch auf Hasen, auf Angsthasen, wenn man so will. Die Story in kurz: Drei Großstadtmütter wollen ihren handysüchtigen, von Konsum und Kommerz verweichlichten Kids die Härten des Lebens etwas näher bringen und ihnen ein Abenteuer aufdrücken, das es in sich hat. Die Idee dieses Droppings: Die drei Blagezeichen werden im naheliegenden Wald ausgesetzt, also gedroppt, und müssen (fast) ohne Hilfsmittel zurück in die Zivilisation finden. Gelobt sei, was hart macht.
Klingt schräg? In den Niederlanden und in Belgien hat das Ganze durchaus Tradition. Auf Websites wie droppings.nl kann man sich Anregungen und Tipps holen, wie zu verfahren ist. Nüchtern ausgedrückt: Den Kindern, vornehmlich kurz vor oder kurz nach dem Erreichen des Teenager-Alters, werden die Augen verbunden. Das Eltern-Taxi karrt die Kids ausnahmsweise nicht vor die Schule, sondern in ein Waldgebiet, wo der Nachwuchs schließlich, ausgestattet mit Wasser und Brot und einem Notfall-Handy, zurückgelassen wird, auf dass er sich selbstständig den Weg zurück nach Hause bahnt.