
Drohwelle gegen Schulen und Behörden ebbt nicht ab
n-tv
Derzeit registriert die Polizei deutschlandweit einen starken Anstieg an Bombendrohungen. Betroffen sind Schulen und Behörden. Zu Schäden ist es bisher nicht gekommen. Unklar ist, ob hinter allen Vorfällen politische Motive stecken, vereinzelt ist das jedoch laut Innenministerium der Fall.
Die seit mehreren Tagen andauernde Serie von Bombendrohungen gegen Schulen und Behörden in Deutschland reißt nicht ab. Diesen Freitag wurden nach Angaben der Polizei in mehreren Bundesländern wieder zahlreiche Einrichtungen per E-Mail bedroht, darunter etwa Schulen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sowie das Rathaus von Erfurt in Thüringen. Nirgendwo wurden laut Polizei gefährliche Gegenstände gefunden.
Die Behörden beobachteten seit Anfang dieser Woche einen täglichen Anstieg entsprechender Vorfälle bundesweit, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums. Vereinzelt gebe es Drohungen, bei denen ein Bezug zum aktuellen Konflikt im Nahen Osten "zumindest hergestellt wird", fügte sie vor Journalisten an.
Ob mit den Drohungen ein extremistisches Ziel verfolgt werde oder ob es sich möglicherweise um Trittbrettfahrer handele, sei jedoch unklar, betonte die Sprecherin. Zu Schäden sei es nicht gekommen. In Thüringen erhielten diesen Freitag nach Angaben der Polizei Schulen in Erfurt, Neudietendorf und Ilmenau ebenso Drohschreiben per Mail wie das Erfurter Rathaus und ein Busunternehmen in Grasleben. Alle Gebäude sowie die Linienbusse der Firma wurden daraufhin durchsucht. In Erfurt handelte es sich dabei nach den Angaben der Ermittler um wortgleiche Drohmails, "in denen Bezug zum Israel-Konflikt genommen wurde". Auch eine neben dem Rathaus gelegene Bank wurde gesperrt.
