
Droht Deutschland das Blitz-Debakel?
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Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft startet mit dem neuen Bundestrainer Harold Kreis ambitioniert, aber mit vielen Fragezeichen in die Weltmeisterschaft. Der Kader muss viele Absagen aushalten, bekommt aber kurz vor Turnierstart noch hochkarätige Unterstützung. Das Auftaktprogramm ist knüppelhart, die drei größten Brocken der Gruppe warten direkt. Wir haben mit MagentaSport-Experte und Ex-Nationalspieler Kai Hospelt über die Chancen und Probleme des DEB-Teams gesprochen.
Mit welchem Ziel geht das DEB-Team ins Turnier? Die Direktqualifikation für die Olympischen Spiele 2026 in Mailand/Cortina ist das erklärte Ziel. Dafür könnte die Viertelfinalteilnahme reichen - vielleicht aber auch nicht. Denn noch ist offen, ob Russland - aktuell immer noch als Nummer drei der Weltrangliste geführt - in drei Jahren wieder mitspielen darf. Erst im März 2024 soll es eine Entscheidung geben, berichtet DEB-Sportdirektor Christian Künast. Zurzeit ist Deutschland Weltranglistenneunter, müsste die Slowakei oder die Schweiz überholen, um auf jeden Fall das Direktticket zu lösen. Sonst droht ein Quali-Turnier im August nächsten Jahres. Sollte Russland ausgeschlossen bleiben, würde auch Rang neun reichen.
Wie stark ist die deutsche Mannschaft eigentlich? Das ist die schwierigste Frage, die wohl auch der neue Bundestrainer Harold Kreis noch nicht beantworten kann. Denn es fehlen mehr als ein Dutzend Stammspieler und Leistungsträger aus unterschiedlichen Gründen. Superstar Leon Draisaitl und Torhüter Philipp Grubauer spielen um den Stanley Cup, die NHL-Jungstars Tim Stützle und Lukas Reichel sagten ihre Teilnahme ebenso ab wie DEL-Routiniers wie Matthias Plachta, Patrick Hager oder Yasin Ehliz und die Schweden-Legionäre Tobias Rieder und Tom Kühnhackl - meist wegen Verletzungen, aber nicht immer.
"Ich denke, dass trotz der vielen Absagen immer noch genug Talent in der Mannschaft vorhanden ist, um das Viertelfinale zu erreichen", sagt MagentaSport-Experte Hospelt. Gerade die guten Nachrichten der vergangenen Tage stärken wieder den Glauben daran, dass die Ziele erreicht werden können. "Mit den drei Verteidigern Moritz Seider, Leon Gawanke und Kai Wissmann bekommt das Team nochmal reichlich Qualität, Stabilität und einen offensiven Push".