Drohende Rezession verängstigt europäische Anleger
n-tv
Die Liste der Sorgen ist lang: Die Inflation steigt, die Zinsen auch, Gaspipelines werden sabotiert und ein Hurrikan richtet Verwüstungen an. An Europas Börsen herrscht "schlechte Stimmung". Die Kurse fallen. Lediglich Debütant Porsche kann sich einigermaßen behaupten.
Die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen weiterer drastischer Zinserhöhungen und enttäuschende Firmenbilanzen schicken Europas Börsen auf Talfahrt. Weder das Debüt des Sportwagenbauers Porsche noch der 200 Milliarden Euro schwere Schutzschirm des Bundes zur Abfederung steigender Energiekosten hellte die Stimmung auf. DAX und EuroStoxx50 fielen um jeweils 1,7 Prozent auf 11.975 beziehungsweise 3279 Punkte. Der US-Standardwerteindex Dow Jones büßte dahin 1,24 Prozent ein.
"Selten habe ich eine derart schlechte Stimmung beobachtet", sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Die gute Nachricht sei, dass dies ein nahendes Ende des Ausverkaufs signalisiere. Die schlechte Nachricht dagegen sei, dass der Zeitpunkt der Trendwende ebenso unklar bleibe wie das Ausmaß der Blessuren in den Depots der Anleger.
Nervös machte der wachsende Preisdruck. Die Inflation in Deutschland stieg im September auf zehn Prozent zum Vorjahresmonat. Analysten hatten mit einem Wert von 9,4 Prozent gerechnet. "Die hohe Inflation wirkt wie eine Vollbremsung für die Konjunktur", erläuterte Volkswirt Michael Heise vom Vermögensverwalter HQ Trust. "Geringere Kaufkraft und weniger Konsum der privaten Haushalte, steigende Produktionskosten der Unternehmen und konjunkturdämpfende Anti-Inflationsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) kommen zusammen."
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