Drese dringt auf Reformen in der Pflegeversicherung
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Schwerin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) hat angesichts des demografischen Wandels hin zu einer immer älteren Bevölkerung grundlegende Reformen auf dem Gebiet der Pflege gefordert. Es müsse mehr Personal gewonnen werden, die Arbeitsbedingungen für Pflegemitarbeiter müssten sich verbessern und es gelte, Pflegebedürftige und deren Familien zu entlasten. "Wir müssen eine ehrliche Diskussion über die Finanzierung aller wünschenswerten Maßnahmen führen", betonte Drese am Freitag im Landtag in Schwerin.
Zuletzt hatten sich Kassen und Pflegedienste im Nordosten erst mit Hilfe eines Schlichters auf einen Ausgleich der höheren Kosten durch die seit September 2022 vorgeschriebenen Tarifgehälter verständigen können. Weil die ambulanten Dienste über Monate in Vorleistungen gehen mussten, drohten nach Verbandsangaben Insolvenzen. Am Montag hatten 500 Pflege-Mitarbeiter in Schwerin demonstriert. Sie fordern unter anderem eine bessere Vergütung der oft langen Wegezeiten in der ambulanten Pflege im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern.
Drese sprach sich dafür aus, die 1995 als "eine Art Teilkaskoversicherung" eingeführte Pflegeversicherung in eine Vollversicherung weiterzuentwickeln. Nur so lasse sich die Übernahme der Pflegekosten umfassend absichern.
Laut Drese bekommt kaum ein anderes Bundesland den demografischen Wandel so zu spüren wie Mecklenburg-Vorpommern. Nach ihren Angaben bezogen Ende 2021 rund 123.000 Menschen im Land Leistungen der Pflegeversicherung. Das seien fast 20 Prozent mehr gewesen als noch 2019.