Drei Wochen umsonst gearbeitet: Ein Drittel der Beschäftigten hat im Corona-Jahr keinen Ausgleich erhalten
Frankfurter Rundschau
Im Corona-Jahr haben Beschäftige wieder Überstunden aufgebaut – ein Drittel davon sogar ohne Ausgleich, wie eine neue Studie offenbart.
Wie viele Überstunden haben Beschäftigte im Corona-Jahr geleistet? In welchen Branchen wird am längsten gearbeitet und wie häufig werden Überstunden finanziell oder durch Freizeit ausgeglichen? In der neuesten Studie „Arbeitszeitmonitor 2021“ werteten die Vergütungsanalyst*innen von Gehalt.de rund 346.405 Datensätze aus, um diese Fragen zu beantworten. Das Ergebnis: Beschäftigte machen im Schnitt wöchentlich fast drei Überstunden, nur ein Drittel davon erhält einen Ausgleich. In ihrer gesamten Karrierelaufbahn machen Beschäftigte durchschnittlich insgesamt 6.500 Überstunden. Insgesamt leisten 48 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland Überstunden – im Durchschnitt rund drei pro Woche. Frauen kommen im Schnitt auf 2,1 und Männer auf 3,5 Überstunden. Während Fachkräfte rund 2,5 Stunden länger arbeiten, sind es bei Führungskräften 7,6 Überstunden. Auch wenn Ihnen drei Überstunden pro Woche viel vorkommen mögen – die Situation hat sich in den letzten Jahren verbessert: Die durchschnittliche Überstundenanzahl betrug im Jahr der Finanzkrise 2009 rund 6,5 pro Woche. Seitdem sinkt sie jährlich und liegt aktuell bei 2,9. „Die Anzahl der durchschnittlichen Überstunden in Deutschland hat sich während der letzten 10 Jahre mehr als halbiert. In Zeiten, in denen die Work-Life-Balance im Vordergrund steht und der Arbeitsmarkt vermehrt auf Arbeitnehmer*innen ausgerichtet ist, sinkt tendenziell die Bereitschaft, Überstunden zu leisten“, so Dr. Korbinian Nagel, Arbeitsmarktökonom bei Gehalt.de.More Related News