Drei Lehren für Europas Sozialdemokraten
Die Welt
Während Wähler in ganz Europa die Volksparteien abstrafen, erzielte die sozialdemokratische PS in Portugal eine absolute Mehrheit und ihr bestes Ergebnis seit 1975. Kanzler Olaf Scholz gratulierte – und sollte einen Blick auf die Strategie seines Amtskollegen werfen.
Die rote Gesichtsmaske konnte das breite Lachen von António Costa nicht verbergen, als er am Sonntagabend die Bühne betrat. Costa, amtierender und zukünftiger Ministerpräsident Portugals, strahlte förmlich vor Freude nach der Verkündung des Wahlergebnisses. Denn das Resultat seiner Partei hat alle Erwartungen übertroffen und ist das beste seit 1975.
Hatten Umfragen noch ein enges Rennen zwischen Costas Sozialistischer Partei (PS) und der konservativen PSD vorausgesagt, lag die PS am Ende mit rund 14 Prozentpunkte vorn. Und nicht nur das: Sie erhält mit 41,68 Prozent 117 der 230 Sitze im Parlament, hat damit die absolute Mehrheit und kann künftig allein regieren.