
Drama am "Drecksberg" bricht Kämna nicht
n-tv
Eine Winzigkeit fehlt Lennard Kämna zu seinem ersten Etappensieg bei der diesjährigen Tour de France: Auf den brutalen letzten Metern wird der erschöpfte deutsche Radprofi bei der ersten Bergankunft der Rundfahrt noch abgefangen. Doch statt Enttäuschung herrscht jetzt Vorfreude auf mehr.
100 Meter fehlten Lennard Kämna zu seinem zweiten Sieg auf einer Etappe der Tour de France. Auf der staubigen, supersteilen Super Planche des Belles Filles hatte der Radprofi vom Team Bora-hansgrohe den Zielstrich eines der spektakulärsten Teilstücke der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt schon beinahe in Greifweite, als sich vor den Augen der Radsport-Fans ein bitteres Schauspiel ereignete: Über 170 Kilometer hatte Kämna schon in den Beinen, als er begann, sich den harten Anstieg hinaufzuarbeiten zur ersten Bergankunft der 109. Tour de France, die letzten Kilometer verbissen kämpfend auf der Alleinfahrt dem Tagessieg entgegen.
Doch diese verdammten letzten Meter, diese brutale Steigung von 24 Prozent, zermürbten den deutschen Profi schließlich noch: hilflos musste er mitansehen, wie Tagessieger Tadej Pogacar, Jonas Vingegaard und Primoz Roglic auf der Schotterpiste noch an ihm vorbeizogen. "Da denkt man nur: Oaah, Mist", sagte Kämna hinterher, wie die "Süddeutsche Zeitung" protokollierte. "Aber irgendwie hatte ich das schon geahnt, dass sie mich einholen würden."
Die TV-Kameras fingen den Gesichtsausdruck des 25-Jährigen ein, als ihm die Tour-Favoriten den Triumph entrissen. Man konnte fast ein Lächeln erahnen, in diesem bitteren Augenblick. Vielleicht war es auch einfach Resignation oder - am wahrscheinlichsten - die totale Erschöpfung. Enttäuschung war es jedenfalls nicht, die wollte Kämna auch gar nicht groß zulassen: "Was soll ich mich jetzt ärgern, das bringt doch auch nichts", sagte Kämna, "die Tour ist noch lang."

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