Draghis Italien erlebt ein Comeback
Süddeutsche Zeitung
Gerade noch Europas Krisenstaat - jetzt ist Italien plötzlich optimistisch und wachstumsstark. Sogar von Altlasten der Populisten befreit Premier Mario Draghi das Land zügig.
Der Drang, einen eigenen Weg zu gehen, zeigte sich früh bei Matteo Storchi. Anstatt zu warten, bis die Eltern ihm die Firma vererben, drängten er und seine Vetter 2017 ins Unternehmen - und kauften Comer Industries, einen Getriebehersteller aus Reggio Emilia. Nun führte sein Drang ihn nach Deutschland: Soeben übernahm Comer die Walterscheid Powertrain Group (WPG). Die Firma aus Lohmar bei Köln hat 2200 Beschäftigte, deutlich mehr als das italienische Familienunternehmen. Durch den Zusammenschluss entsteht einer der weltweit größten Maschinenbaukonzerne für die Landwirtschaft mit 792 Millionen Euro Umsatz. "Wir reißen die Barrieren ein, um gemeinsam etwas Größeres aufzubauen: einen europäischen Champion für den globalen Wachstumsmarkt", sagt der 46-jährige Firmenchef Storchi. An der Mailänder Börse schoss der Aktienkurs von Comer nach oben - um 20,6 Prozent. Erfreut hießen auch die Walterscheid-Manager den Käufer in einer auf Italienisch abgefassten Grußbotschaft willkommen.More Related News