Dow schleppt sich weiter voran
n-tv
Die Hoffnung auf eine Reihe von Zinssenkungen durch die Fed stützt die Aktienmärkte auch am vorletzten Handelstag des Jahres. Neues Futter erhalten die Erwartungen von den wöchentlichen Arbeitsmarktdaten. Für Kursfeuerwerke reicht das aber nicht, insgesamt läuft der Handel eher beschaulich.
Die Zinshoffnungen der US-Investoren haben die Wall Street auch in der ereignisarmen Zeit zwischen den Jahren gestützt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,1 Prozent höher auf 37.710 Punkten. Der technologielastige Nasdaq notierte kaum verändert bei 15.095 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 ging ebenfalls kaum verändert bei 4783 Punkten aus dem Handel.
Für Unterstützung sorgte 2023 die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank Fed und eine "weiche Landung" der US-Wirtschaft sowie der Hype um die Künstliche Intelligenz (KI). "Ich glaube, dass der Markt auch in nächster Zeit weiter steigen wird", sagte Victoria Fernandez, Chefstrategin der Investmentfirma Crossmark in Texas. Sie wies jedoch gleichzeitig auf längerfristige Risiken hin: "Die Inflation wird weiter sinken, aber wahrscheinlich nicht so schnell, wie der Markt es erwartet."
Für gute Stimmung sorgten unter anderem die jüngsten US-Jobdaten. Der Anstieg der wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe auf 218.000 von zuvor 205.000 lag über der durchschnittlichen Analystenprognose von 210.000. "Die Daten zeigen etwas Verlangsamung, was für eine frühere Veränderung der Politik der US-Notenbank Fed spricht", sagte Thomas Hayes, Vorsitzender der Private-Equity-Firma Great Hill Capital. Die Währungshüter versuchen, mit einer Straffung der Geldpolitik die Inflation in Schach zu halten und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."