
Doppelwahl in Bulgarien: "Dieses Mal muss es eine Regierung geben"
DW
Mitten in der schlimmsten Corona-Welle wählt Bulgarien Präsident und Parlament. Seit April gibt es keine Regierung - und die Aussichten für eine Kabinettsbildung sind schlecht. Die Hoffnungen ruhen auf zwei Newcomern.
Bulgarien wählt an diesem 14. November nicht nur einen neuen Staatspräsidenten, sondern auch ein neues Parlament. Die dritte Abstimmung in diesem Jahr wurde nötig, weil nach den beiden Wahlen vom April und Juli keine Partei ein Kabinett bilden konnte. "Dieses Mal muss es eine Regierung geben", erläutert Wesela Tschernewa, Direktorin des European Council on Foreign Relations (ECFR) in Sofia, die Lage vor der Wahl. "Die Gesellschaft erwartet, dass die Parteien endlich ihre Aufgabe erfüllen."
Laut letzten Umfragen könnte sich die erst wenige Monate alte Reformpartei 'Wir führen den Wandel fort' mit den Parteien der Proteste des vergangenen Jahres, also 'Demokratisches Bulgarien', 'Steh auf Bulgarien! Wir kommen!' und 'Es gibt so ein Volk' sowie mit den Sozialisten zu einer Koalition zusammenschließen, so Tschernewa weiter. "Auf Dauer ist das eine schwierige Konstellation, aber für einen gewissen Zeitraum könnte es gehen. Es braucht endlich eine Regierung, die politische Verantwortung für große Entscheidungen übernimmt."