
Donald Trump: Nationalarchiv muss Unterlagen des Weißen Hauses aus Mar-a-Lago holen
Frankfurter Rundschau
Das Nationalarchiv holt laut einem Bericht kistenweise Regierungsdokumente aus Donald Trumps Domizil Mar-a-Lago ab. Trump hatte sie illegalerweise aus dem Weißen Haus mitgenommen.
Washington D.C. – Zum Ende seiner Zeit als US-Präsident hat Donald Trump offenbar rechtswidrig Dokumente aus dem Weißen Haus mitgenommen und in sein Anwesen Mar-a-Lago in Florida gebracht. Im Januar 2021 hätten Mitarbeitende des Nationalarchivs kistenweise Dokumente abgeholt, wie die Washington Post unter Berufung auf Beteiligte berichtete. US-Präsidenten sind gesetzlich verpflichtet, nach ihrer Amtszeit Dokumente zu ihrem Regierungshandeln dem Archiv zu übergeben.
Unter den Aufzeichnungen waren auch Briefe von Nordkoreas Diktator Kim Jong-un, die in den USA auch als „Liebesbriefe“ bezeichnet werden. „Er hat mir wunderschöne Briefe geschrieben, es sind großartige Briefe. Wir haben uns verliebt“, sagte Donald Trump 2018 vor seinen Fans. Auch die Nachricht, die Vorgänger Barack Obama Trump hinterlassen hatte, ist laut Washington Post unter den Unterlagen, die vom Nationalarchiv in Mar-a-Lago abgeholt wurden.
Berater von Donald Trump leugneten laut Washington Post unredliche Absichten Trumps, die Dokumente mit nach Mar-a-Lago zu nehmen. Die Kisten enthielten den Vertrauten des Republikaners zufolge Erinnerungsstücke, Geschenke und Briefe von Staatsoberhäuptern.
Das Nationalarchiv hatte bereits häufiger mit Donald Trump zu kämpfen. Die Institution hatte erst vergangene Woche erklärt, nach Trumps Auszug aus dem Weißen Haus am 20. Januar 2021 teilweise zerrissene und wieder zusammengeklebte Unterlagen erhalten zu haben. Trotz der Aufbewahrungspflicht, zerriss der Republikaner immer wieder Dokumente, die von seinen Mitarbeitenden wieder zusammengesetzt werden mussten.
Auch der Untersuchungsausschuss zum Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 erhielt vom Nationalarchiv zerrissene Dokumente der Amtszeit von Donald Trump. Mit den Unterlagen wollen die Ermittelnden Trumps Verhalten sowie seine Treffen und Telefonate am Tag des Angriffs auf das Kapitol in Washington D.C. rekonstruieren.