Donald Trump: Liz Cheney macht sich lustig
Frankfurter Rundschau
Donald Trump und Liz Cheney streiten wieder. Der ehemalige US-Präsident und seine aktuell schärfste parteiinterne Kritikerin nutzen harte Bandagen.
Washington D.C. – Liz Cheney und Donald Trump eint ihre Parteimitgliedschaft. Und auch auf dem Feld politischer Inhalte verbindet die Tochter des 46. US-Vizepräsidenten und den 45. US-Präsidenten einiges. Beide bekennen sich zu „pro-life“, wollen Abtreibungen also verbieten oder zumindest erheblich erschweren. Beide setzen sich für das Recht auf Waffenbesitz ein und beide zieren sich, Waterboarding als Folter anzuerkennen.
Eigentlich sollten beide also ganz gut miteinander klarkommen. Doch dem ist mitnichten so, ganz im Gegenteil: Spätestens seit dem Sturm auf das US-Kapitol vom 6. Januar positioniert sich Cheney klar und öffentlich gegen Donald Trump. So auch wieder in einem aktuellen Interview des TV-Senders CBS News. In der Sendung „60 Minutes“ warf Cheney Trump unter anderem vor, sich nicht um Recht und Gesetz zu scheren.
Auch der aktuelle Fraktionschef der Republikaner im Repräsentantenhaus kam in Cheneys Bewertung nicht gut weg. Nach dem 6. Januar habe Kevin McCarthy „Trump umarmt“, sagte die Politikerin: „Und wenn ich tun würde, was er tut, würde ich mich zutiefst schämen.“ Diese konsequente Haltung nach dem, wie es beteiligte Polizisten in einem Sonderausschuss nannten, „Terrorismus des Trump-Volkes“ in der US-amerikanischen Hauptstadt brachte Cheney auf der einen Seite viel Respekt ein.