
Donald Trump eine Fox-News-Marionette? Hosts mit „Standleitung“ zum damaligen Präsidenten
Frankfurter Rundschau
Wie viel Einfluss hatte Fox News auf Donald Trump? Äußerungen einer früheren Sprecherin des Weißen Hauses sowie neue Textnachrichten geben einen Einblick.
Washington D.C. – Dass Donald Trump zum konservativen TV-Sender Fox News ein besonderes Verhältnis hat, ist schon seit vielen Jahren bekannt. Prominente Gesichter der Fernsehstation gelten als enge Vertraute und ideologische Wegbegleiter des früheren US-Präsidenten. Nun kristallisiert sich heraus, dass Fox zu seiner Amtszeit einen noch größeren Einfluss als bisher angenommen auf den Republikaner hatte.
Wie die Washington Post berichtet, hätten einzelne Hosts quasi eine Standleitung zu Donald Trump gehabt. „Es gab Zeiten, in denen der Präsident morgens erschien und sagte: ‚Nun, Sean meint, wir sollten das tun‘, oder ‚Richterin Jeanine meint, wir sollten dies tun‘“, schildert Stephanie Grisham die Situation, die zeitweise Pressesprecherin der Trump-Administration war. Grisham bezieht sich dabei auf Sean Hannity und Jeanine Pirro – beide haben Prime-Time-Shows bei Fox News.
Das Personal des Weißen Hauses sei von der engen Beziehung zwischen Fox News und Donald Trump frustriert und genervt gewesen, so Grisham gegenüber der Washington Post. Zu allem hätten sich die Fernsehleute geäußert – von Personalfragen bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit der Trump-Regierung.
Ein ehemaliger hochrangiger Regierungsbeamter, der anonym bleiben wollte, sagte außerdem, Donald Trump habe unter anderem Sean Hannity in Sitzungen des Weißen Hauses per Telefonanlage eingewählt.
Auch Lou Dobbs, dessen Sendung bei Fox Business im Februar 2021 abgesetzt worden war, sei immer wieder in Gespräche geschaltet worden, so der Beamte. Dobbs verbreitete nach der Präsidentschaftswahl 2020 in den USA zahlreiche Verschwörungsmythen. Darunter die Erzählung, dass der Wahlmaschinenhersteller Smartmatic die Wahl zugunsten von Joe Biden manipuliert habe – Belege dafür gibt es bis heute keine.