
Donald Trump beschimpft Benjamin Netanjahu aufs Übelste
Frankfurter Rundschau
Während seiner Zeit als US-Präsident gab sich Donald Trump als bester Freund Netanjahus. Nun herrscht Funkstille zwischen den einstigen Verbündeten.
Palm Beach – Donald Trump war weder während seiner Amtszeit als Präsident der USA noch danach für seine feinfühligen Worte bekannt – auch im Feld der Außenpolitik nicht, auf dem Diplomaten sonst, wo irgend möglich, alle Worte mit Bedacht wählen. Als Empfänger von Nachrichten dagegen zeigt sich der Ex-Präsident sensibel: Von Israels langjährigem Ministerpräsidenten Netanjahu hätte er sich mehr Loyalität gewünscht.
Der israelische Autor Barak Ravid interviewte Trump im Zuge der Recherche für sein gerade erschienenes Buch („Trump’s Peace: The Abraham Accords and the Reshaping of the Middle East“). Die beiden Interviews, die im April und Juni 2021 stattfanden, seien sehr aufschlussreich gewesen. Die Erkenntnisse hätten den Mythos der engen Freundschaft zwischen Trump und Netanjahu aufgehoben, so der Autor gegenüber CNN.
Als Joe Biden zum neuen Präsidenten der USA gewählt wurde, gratulierte Netanjahu diesem. Ein gewöhnlicher diplomatischer Vorgang, so könnte man meinen. Trump stießen die Glückwünsche jedoch auf: „Es war früh, ok? Lassen Sie es uns so sagen – er gratulierte ihm sehr früh. Früher als die meisten Staatsoberhäupter. Ich habe seitdem nicht mehr mit ihm gesprochen. Er kann sich f**ken“, so das Zitat aus Ravids Interview mit Trump, das Axios am Freitag (10.12.2021) veröffentlichte.