
Doll vergeigt den letzten Sprint seiner Karriere gewaltig
n-tv
Benedikt Doll wird in seinem letzten Karriere-Sprint schlechtester Deutscher und verpasst die kleine Kristallkugel im Sprint. Johannes Kühn wird bei der Johannes-Thingnes-Bö-Show Siebter. Ein "sensationelles" Ergebnis fährt Hoffnungsträger Danilo Riethmüller ein.
Benedikt Doll verzog schon nach seinen finalen Sprint-Schüssen zerknirscht das Gesicht, schüttelte auf dem Zielstrich den Kopf: Den Start in sein letztes Weltcup-Wochenende hatte sich der Ex-Weltmeister ganz anders vorgestellt. Denn mit Rang 23 verschenkte er im Sonnenschein von Canmore seine Chance auf die erste kleine Kristallkugel der Karriere (es wäre die Krönung der großen Laufbahn gewesen), legte in seiner Lieblingsdisziplin ausgerechnet zum Abschied mit vier Fehlern am Schießstand das schlechteste Saisonrennen hin.
Wie schon 2019 und 2023 schloss Doll die Sprintwertung auf Rang vier ab, mit einem Sieg hätte er Tarjei Bö an der Spitze noch angreifen können. Letztlich fehlten bei der Show von Johannes Thingnes Bö 2:25,6 Minuten auf den Sieger aus Norwegen. Sein Bruder Tarjei sicherte sich als Dritter (1 Fehler/+ 1:04,2 Minuten) die kleine Kristallkugel für die Sprint-Disziplinwertung, verlor im Kampf um den Gesamtweltcup aber an Boden und liegt nun zwei Rennen vor Schluss 92 Zähler hinter Johannes. "Kleiner Bruder große Kugel, großer Bruder kleine Kugel. Das ist eine gute Kombination", sagte Tarjei Bö im ZDF. Auf Platz zwei komplettierte der Italiener Tommaso Giacomel (1/+1:02,7) das Podest.
In der Loipe präsentierte sich Doll bei leichten Plusgraden allerdings mit der siebtbesten Laufzeit und ließ fürs Wochenende hoffen. Bester Deutscher am Fuße der Rocky Mountains war Johannes Kühn (1 Strafrunde/+1:20,4 Minuten) auf Position sieben, 16,2 Sekunden fehlten auf das Podest. "Der vierte Schuss stehend ist ärgerlich, bitter", sagte Kühn: "Es geht einen Tick besser, aber insgesamt bin ich sehr zufrieden."

Im Skandal um manipulierte Anzüge bei der Nordisch-WM sind fünf Mitglieder des norwegischen Teams vom Weltverband Fis vorläufig gesperrt worden. Darunter sind die Top-Athleten Marius Lindvik und Johann Andre Forfang sowie Teamtrainer Magnus Brevig, der Assistenztrainer Thomas Lobben und der Servicemitarbeiter Adrian Livelten. Gegen sie wird wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an Ausrüstungsmanipulationen beim Großschanzenspringen der Herren am vergangenen Samstag ermittelt.

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